Agoraphobie

Die Agoraphobie (Platzangst) tritt häufig in Kombination mit der Panikstörung auf. Das Hauptmerkmal dieser Störung ist die Angst vor Situationen, in denen eine Flucht nur schwer möglich oder keine Hilfe verfügbar wäre. Typische Situationen sind das Aufhalten in Menschenmengen oder auf Plätzen, das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel, der Besuch von Kaufhäusern, Schlange stehen usw. Viele Betroffene können nach einigen Jahren gar nicht mehr das Haus verlassen.

Die Betroffenen fürchten, in der Situation Panik zu bekommen, sich zu blamieren oder auf andere Weise die Kontrolle zu verlieren. So haben manche Angst, dass ihnen schwindelig werden könnte und dass sie der Situation nicht entkommen können oder dass ihnen niemand helfen kann. Weitere Befürchtungen können sein, einen Herzanfall zu erleiden oder Durchfall zu bekommen. Die Agoraphobie tritt bei Frauen doppelt so häufig auf wie bei Männern.

Je eher eine Agoraphobie behandelt wird, desto besser: Bleibt die Therapie aus, nimmt die Angststörung oft einen chronischen Verlauf. Die Betroffenen vermeiden zunehmend mehr Situationen und Orte. Durch die Angst vor der Angst (Erwartungsangst) ziehen sich die Betroffenen immer mehr zurück. In der Folge sind sie immer stärker eingeschränkt und verlieren an Lebensqualität. So haben sie zum Beispiel Probleme, zur Arbeit zu fahren oder Freunde zu besuchen. Wenn es nicht mehr möglich ist, zur Arbeit zu gehen, kann die Erkrankung auch zu einem sozialen Abstieg führen.

Mithilfe der Verhaltenstherapie haben Betroffene gute Chancen, ihre Ängste in den Griff zu bekommen und wieder am Leben teilnehmen zu können.