Panikstörung
Bei der Panikstörung treten plötzlich und unerwartet Anfälle von intensiv erlebter Angst auf. Betroffene berichten von körperlichen Symptome wie Herzrasen, Brustschmerzen, Atemnot und Schwindel. Oftmals begleitet von Befürchtungen, an einem Herzanfall zu sterben, ohnmächtig zu werden oder die Kontrolle zu verlieren.
In der Angst, einen weiteren Angstanfall zu bekommen, entwickeln die Betroffenen oft sehr schnell eine Erwartungsangst. Sie vermeiden dann alle möglichen Situationen, die sie als risikoreich einschätzen, einen erneuten Anfall zu bekommen, wie z. B. Bus- oder Autofahren, einkaufen, alleine aus dem Haus gehen usw.
Die erste Panikattacke tritt häufig plötzlich und ohne Vorwarnung auf, und die meisten Betroffenen haben das Gefühl sie verlieren die Kontrolle über sich und ihren Körper. Obwohl der erste Panikanfall augenscheinlich plötzlich aus dem „Nichts“ aufgetreten ist, haben die meisten Panikpatienten vorher eine längere Phase von Stresszuständen (andauernde Konflikte im Arbeitsleben oder im familiären Bereich oder finanzielle Schwierigkeiten) durchlebt.
Wie kann die Psychotherapie helfen?
Ein erster Schritt für einen gesunden Umgang mit Panikattacken ist es, dass Betroffene die typischen Merkmale einer Panikstörung nicht als Herzinfarkt interpretieren, sondern verstehen, wie ihr Körper in diesen Situationen reagiert. Der Körper befindet sich in einen Alarmzustand und bereitet sich auf einen „Notfall“ vor. Beispielsweise fängt das Herz an schneller zu schlagen oder die Atmung intensiviert sich, so dass mehr Sauerstoff in den Blutkreislauf gelangt. Das heißt, der Körper bereitet sich auf eine schnelle Flucht aus der bedrohlichen Situation vor (z.B. Supermarkt, U-Bahn), die der Mensch als eng und bedrohlich interpretiert.
Diese katastrophisierenden Gedanken (z. B. ich werde sterben“ oder „ich werde ohnmächtig“) in angstauslösenden Situationen, spielen eine wesentliche Rolle in der Aufrechterhaltung der Angststörung. Aus diesem Grund stellen die Bearbeitung dieser negativen Gedanken auch einen wichtigen Therapiebaustein dar.
Studien belegen der Verhaltenstherapie nachweislich sehr gute Behandlungseffekte bei der Panikstörung und allgemein bei den Angststörungen.
Klassische Bausteine der Verhaltenstherapie sind:
- Umgang mit Vermeidungsverhalten
- Kennenlernen der angstauslösenden Situationen (z.B. Angsttagebuch)
- Erlernen von neuen Denkweisen in Bezug auf die Angsterkrankung
- Entspannungsverfahren (z.B. Achtsamkeitsbasierte Verfahren, progressive Muskelentspannung, Atemtechnik)