Reaktionen auf belastende und traumatisierende Lebenserfahrungen

Anpassungsstörung

Eine Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein einmaliges oder ein fortbestehendes belastendes Lebensereignis, die sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken kann. Hierbei stehen Ängste im Vordergrund, die mit einer überstarken emotionalen Reaktion auf veränderte Lebensumstände zu tun haben.

Ereignisse wie Unfälle, Krankheiten, Trennungen und Trauerfälle, Arbeitsplatzverlust, Umzug, sowie Schwellensituationen wie der Beginn einer Ausbildung oder der Eintritt in den Beruf, verlangen von jedem Menschen eine mehr oder weniger schwierige Bewältigungsleistung. Wir müssen uns an veränderte Umstände, Belastungen und Veränderungen „anpassen“, diese Ereignisse verarbeiten und uns selbst innerhalb dieser veränderten Umstände neu positionieren.
Manchmal sind diese Bewältigungsanforderungen so schwierig, vielleicht fehlen auch bestimmte Fertigkeiten, mit der neuen Lebenssituation umzugehen.

Posttraumatische Belastungsreaktion

Bei der posttraumatischen Belastungsreaktion handelt es sich um die Angst, die nach einem schrecklichen Erlebnis (Trauma) über Monate und Jahre zurückbleibt (z.B. nach körperlicher Gewalt, sexueller Missbrauch, lebensbedrohliche Erkrankung, Unfall). Situationen, die mit dem Trauma zusammenhängen, werden vermieden. Neben einer übertriebenen Schreckneigung zeigen sich Symptome wie Ein- und Durchschlafstörungen, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen.

Eine posttraumatische Belastungsstörung wird durch die folgenden Symptome beschrieben:
1. Wiederkehrende Bilder, Erinnerungen und Albträume von dem traumatischen Ereignis.
2. Übererregtheit und erhöhte Schreckhaftigkeit, häufig begleitet von Schlafstörungen.
3. Vermeidungsverhalten in Bezug auf Aktivitäten und Situationen, die das erlebte Trauma wieder wachrufen können.

Studien zeigen, dass insbesondere Trauma-fokussierte Psychotherapien eine sehr gute Behandlungswirksamkeit aufzeigen. Insbesondere die Verhaltenstherapie, welche ein Wiedererleben der traumatischen Erinnerungen zum Inhalt hat und dysfunktionale Gedanken in Frage stellt (z. B. „wenn ich nicht in diesen Park gegangen wäre, dann wäre ich nicht überfallen worden“).